New Work
Alles reden darüber, was steckt dahinter?
New Work bezeichnet den strukturellen Wandel der gesamten Arbeitswelt durch die Digitalisierung und veränderten Bedürfnissen bzw. Anforderungen der jungen Generationen. Der Begriff „New Work“ (dt. Neue Arbeit) geht auf den österreichisch-amerikanischen Sozialphilosoph Frithjof Bergmann zurück. Dieser prägte den Ausdruck am Anfang der 1980er-Jahre als Gegenentwurf zur kapitalistischen Lohnarbeit. Heute wird er als Sammel- bzw. Oberbegriff verwendet und bezeichnet eine Vielzahl von Änderungen in der Arbeitswelt durch die Digitalisierung und veränderten Erwartungen der Mitarbeitenden.
New Work hat verschiedene Auswirkungen auf unterschiedliche Bereiche des Arbeitsalltages. Arbeitsplätze werden flexibel gestaltet und bietet viel Freiraum für Kreativität. Durch Corona hat sich das Homeoffice-Konzept in der breiten Maße verbreitet. Aber auch offene Bürokonzepte, wie Desksharing oder Co-Workings-Spaces werden immer bekannter. Bei dem sogenannten Desksharing haben die Mitarbeitenden keine festen Arbeitsplätze und alle wählen ihren Tisch jeden Tag neu aus. Das ist häufig der Fall, wenn viele Mitarbeitenden im Homeoffice arbeiten und somit weniger Tische als Mitarbeitende benötigt werden.
New Work wirkt sich auf die Arbeitsgestaltung aus
Gleichzeitig hat NewWork auch Einfluss auf die Arbeitsgestaltung. Work-Life-Balance, der Einbezug der Mitarbeitenden bei Entscheidungen und die flexible Gestaltung von Arbeitszeit und -ort sind ein Teil davon. Dazu gehören auch Jobmodelle wie Jobrotation oder Jobsharing. Nach dem Gabler Wirtschaftslexikon gibt es verschiedene Konzepte für die „Jobrotation“. In der Praxis findet man häufig den systematischen Arbeitsplatzwechsel. Ziel kann es dabei beispielweise sein, Mitarbeitende weiterzubilden oder Monotonie zu vermeiden. Wichtig ist, dass dahinter ein System steht, damit eine Jobrotation langfristig funktioniert und die Mitarbeitenden zufrieden sind. Vorteile entstehen dabei sowohl für das Unternehmen als auch für die Mitarbeitenden. Jobsharing ist ein flexibles Arbeitszeitmodell, bei dem sich zwei oder mehr Arbeitnehmende mindestens eine Vollzeitstelle teilen (Quelle). Der Unterschied zu zwei klassischen Teilzeitstellen ist, dass die Stellen nicht unabhängig voneinander sind. Zwei Mitarbeitende machen einen Job und müssen daher verstärkt auf eine gute Kommunikation achten
Neue Tools - Neue Chancen
Digitale Tools erleichtern diesen veränderten Arbeitsalltag und ermöglichen eine effiziente Zusammenarbeit. Beispiele dafür sind Trello, Teams, Zoom oder die CoachCloud. Durch die vermehrte Homeoffice-Arbeit ist es nötig, geeignete Tools für die Zusammenarbeit zu finden. Wie bekommen Mitarbeitende mit, was zwischen Tür und Angel im Büro besprochen wird? Wie funktioniert die Kommunikation untereinander, wenn man sich bei einem Meeting nicht physisch gegenübersitzt? Auf der anderen Seite ermöglicht die Digitalisierung auch die Problemlösung von „alten“ Problemen. So müssen Führungskräfte beispielweise nicht mehr irgendwo ein Seminar besuchen, sondern können sich online genauso effizient weiterbilden. Das spart immense Kosten ein.
New Work definiert Führung neu
Auch Führung hat sich unter New Work verändert. Diese Veränderung fassen Expert:innen unter dem Begriff „New Leadership“ zusammen. New Leadership ist einen Führungsstil, der sich nicht mehr durch Hierarchie, sondern durch Vertrauen und Empathie definiert. Führungskräfte helfen ihren Mitarbeitenden sich selbst weiterzuentwickeln. Dabei spielt eine offene Fehlerkultur eine große Rolle. Führungskräfte sollten ihre Mitarbeitende nicht mehr als Masse, sondern als Individuen sehen. Es zählt der einzelne Mitarbeiter beziehungsweise die einzelne Mitarbeiterin. Führungskräfte müssen für eine gute Umsetzung der Neuerungen sorgen. Veränderungen bringen immer die Gefahr von Konflikten mit. Gute Führungskräfte sehen diese Konflikte voraus und versuchen sie vor der Entstehung zu verhindern.
New Work ist aber nicht in allen Branchen ganzheitlich umsetzbar. So ist es Mitarbeitenden eines Kindergartens oder der Müllabfuhr nicht möglich Homeoffice zu machen. Aber dafür können andere neue Impulse umgesetzt werden und Mitarbeitenden beispielweise selbst für den Dienstplan verantwortlich sein.